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Gebetsteppich, Ornament, Minarett – Moscheewelten in Bayern Bosnische „Hinterhofmoschee“ in Rosenheim

Sie sind klein, ohne Minarett oder Kuppel und meist irgendwo im Gewerbegebiet versteckt.– sogenannte Hinterhofmoscheen. Eine kleine Gemeinde in Rosenheim zeigt, wie viel selbst diese kleinen Gemeinden an Integrationsarbeit leisten können.

Von: Nabila Abdel Aziz, Markus Kaiser

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Die Dzemat Bosnjacka Zajednica Rosenheimkönnte man eine Hinterhofmoschee nennen. Also eine Moschee, die kein repräsentatives Gebäude mit Kuppel und Minarett hat und nach Ethnie und Sprache organisiert ist. Die Moschee der kleinen bosnischen Gemeinde liegt in einem unscheinbaren Gebäude in einem Gewerbegebiet. Doch passiert hier auch viel, dass man nicht mit einer Hinterhofmoschee verbinden würde: Die Moschee sucht die Öffnung und den Dialog mit anderen Religionen.  2015 haben sie sich von einer älteren bosnischen Gemeinde abgelöst. „Der Hauptgrund ist einfach, dass man sich auch offensiv sich nach außen hin präsentieren wollte“, erklärt Armin Murecahajic, Vorstand der Moschee, „weil man ja nichts zu verbergen hat“. Die öffentliche Diskussion um den Islam sei „negativ verhaftet“. Dagegen müsse man etwas tun.

„Wir haben nichts zu verbergen“

 

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Die Gemeindemitglieder verstehen sich als Europäer, die einem europäischen Islam angehören, der offen und friedlich ist. In dieser Gemeinde zeigt sich, was in ganz Bayern im Gange ist, dass sich auch in den kleinen unabhängigen Gemeinden etwas verändert. Ältere Gemeindevorsteher werden von jüngeren abgelöst. Und die wollen Dinge anders machen, sowohl in der Moschee als auch im Kontakt mit anderen Religionen. Einigen der Gemeindemitglieder ist das Deutsche geläufiger als das Bosnische. Auch deswegen suchen sie den Austausch mit dem Rest der Gesellschaft:  Sie nehmen am Rosenheimer Friedensmarsch teil, laden Pfarrer zu sich in die Moschee ein, geben eine deutsch-bosnische Zeitschrift heraus.

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2Aber auch für die eigenen Gemeindemitglieder soll sich in der neuen Moschee etwas verändern: Während in der alten Gemeine vor allem gebetet wurde, gibt es hier mehr Angebote: Jugendtreffen, gemeinsames Frühstücken, Religions- und Bosnischunterricht. Ihnen ist beides wichtig: Die Öffnung nach außen, aber auch das bewahren der eigenen Identität. Manche Frauen der Gemeinde tragen ein Kopftuch, andere nicht. Mineta Beslic, die in der Moschee Bosnischunterricht gibt, trägt eins. „Ich möchte mit meinem Kopftuch und meiner Einstellung beweisen, dass man auch als muslimische Frau frei in die Welt gehen kann. Wir unterscheiden uns nicht von den anderen, wir sind ganz normale Menschen.“

Moschee nur im Gewerbegebiet möglich

Gleichzeitig hat die Gemeinde auch die Probleme, mit denen ein Großteil der Moscheen in Deutschland zu tun hat. Das Gewerbegebiet haben sie sich nicht ausgesucht – nur wollte nirgendwo sonst jemand Räume an sie vermieten. Die Räumlichkeiten sind eigentlich zu klein für die vielen Mitglieder. Die Imame wollen ihr Deutsch noch verbessern, sagen sie. Die Finanzen sind knapp. Trotz dieser Herausforderungen, haben die Gemeindemitglieder schon viel mit ihrer Moschee geschafft: Jugendliche in ihrer Identität als deutsche Muslime bestärkt, gute Beziehungen zu anderen religiösen Gemeinden aufgebaut. Sie haben sich mit ihrer Moschee eine spirituelles Zuhause geschaffen, Gewerbegebiet hin oder her. Die Gemeinde Dzemat Bosnjacka Zajednica Rosenheim ist unabhängig und hat 160 Mitglieder. Sie finanziert sich über Mitgliedsbeiträge.

(Quelle: https://www.br.de/themen/religion/bosnische-hinterhofmoschee-in-rosenheim-100.html)

 

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